Art des Mediums: Buch/E-Book Genre: Sachbuch Urheber:in: Kübra Gümüsay Verlag: Hanser Berlin

Klappentext/inhaltliche Beschreibung: Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden - und sich nur als solche äußern dürfen.

Herrschaftskritische Inhaltsaspekte: Das Buch vermittelt in angenehmer und eingängiger Formulierung und einer positiven Herangehensweise, was an heutiger Sprachverwendung/Kommunikation und gängigen medialen Formaten diskriminierend ist und wie diskriminierende bis faschistische Ideologien Sprache für ihre politischen Ziele missbrauchen und sich darin abbilden.

Besonders bereichernd ist die Bandbreite der diskriminierenden/unfreien Einflüsse auf Sprache, die Gümüsay beschreibt, von alltagsrassistischer und patriarchaler Sprache und Dominanzstrukturen in Massendmedienformaten wie Social Media und Talkshows. Dazu kommt ein wertvoller persönliche Einblick auf ihre individuelle Perspektive als Betroffener der Kategorisierung als kopftuchtragende muslimische Frau.

Die Autorin hat eher eine „still revolutionäre“ sowie reformerisch-transformative Herangehensweise an das Thema und führt eher Forderungen nach einem Systemwandel statt einer Systemüberwindung oder einem Wechsel zur Lösung dieser Problematik an.

Eignung zur Vermittlung von Herrschaftskritik/ Zielgruppen: Das Buch eignet sich super als Einstieg in das Thema Sprachsensibilität/Awareness in Sprache, für linksradikale/anarchistische Personen noch stärker aber für Personen, die erst anfangen, sich mit Systemkritik zu beschäftigen (z.B. Freund:innen, Kolleg:innen, Schule, (Groß)Eltern. Das Buch eignet sich zudem gut für PoC-Gruppen oder Kritische-Weißseins-Gruppen als Buch zum Einstieg

Dadurch, dass die Kritik wenig gewaltvoll oder beleidigend, sondern anekdotisch, persönlich, empathisch und mit positiven Reflexionsaufrufen vermittelt wird, eignet es sich auch für Personen, die das antidiskriminierende Gegenpöbeln oder die laute Artikulation von Wut über die herrschenden Zustände noch für sich entdecken.