Für aktivistische Zwecke (und allgemein) empfiehlt es sich, ausschließlich Freie Software zu verwenden. In diesem Wiki sollen daher auch nur Erfahrungen zu Software gesammelt werden, die die Rechte der Nutzer*innen wahren.
Zum Chatten bietet sich das lang bewehrte Protokoll XMPP an. Seine Spezifikation ist offen, es ist dezentral und mit OMEMO kann man Ende-zu-Ende-verschlüsselt schreiben.
Um in Gruppen telefonieren zu können, empfiehlt sich Mumble. Die Ersteinrichtung kann ein wenig kompliziert sein, jedoch laufen Mumble-Telefonate in der Regel auch mit schlechten Verbindungen deutlich flüssiger als alle anderen Optionen. Ein Mumble-Server lässt sich sehr einfach einrichten. Es ist empfehlenswert, das zu tun, denn Gespräche über Mumble sind nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt und dem Server muss daher vertraut werden.
Emailkommunikation sollte unbedingt mit PGP verschlüsselt werden. Da die Handhabung von PGP nicht gerade einfach ist und es neuere Verschlüsselungsverfahren mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen gibt, sollte überlegt werden, ob Kommunikation in Form eines Chats per XMPP mit OMEMO-Verschlüsselung nicht sinnvoller ist (siehe auch pgpvsomemo).
Mailinglisten können mit Schleuder verschlüsselt werden. Solche Schleuderlisten werden beispielsweise von systemli.org oder so36.net angeboten. Jedoch sind solche Email-Listen nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt, die Nachrichten liegen zwischenzeitlich unverschlüsselt auf dem Server. Es ist daher gerade bei kleinen Gruppen oft sinnvoller und einfacher, alle Empfänger*innen manuell anzugeben. Man kann dafür in den meisten Emailprogrammen auch einen „Listenkontakt“ anlegen, der die Email automatisch an alle Adressen in diesem Kontakt verschickt. Solche Emails sind dann wirklich Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
Der Betrieb eines eigenen Email-Servers wirkt dezentralisierend.
Debian GNU/Linux ist ein sehr lang bewehrtes freies Betriebssystem mit einem Fokus auf Stabilität. Updates gibt es ungefähr alle zwei Jahre, deine Software wird also nicht die neueste sein, dafür hat sie aber fast keine Bugs. Debian benutzt standardmäßig ausschließlich freie Software, das Kernel und Treiber mit eingeschlossen. Insbesondere für WLAN-Karten müssen in der Regel proprietäre Treiber installiert werden, damit sie funktionieren. Das ist in Debian problemlos möglich, bedeutet allerdings ein wenig Extra-Aufwand.